Sepp Karlinger aus Sölden zählt zu den älteren noch aktiven Bergführern im Tal. Immerhin vier Brüder seiner Mutter waren ebenfalls Bergführer. Zahlreiche Familiengeschichten zeugen davon, dass der Beruf im Ötztal oft weitervererbt wurde und wird. Wie viele seiner Generation wuchs Sepp Karlinger als Kind einer Bergbauernfamilie auf und hütete von klein auf Ziegen und Kühe.
Das Gehen, Bewegen, Klettern am Berg war Teil des Alltags, eine Selbstverständlichkeit. Auf die Idee, Bergführer zu werden, kam Sepp beim Bundesheer, wo er der Hochgebirgskompanie zugeteilt war. Dass er nicht beim Heer bleiben wollte, war für ihn klar – und so schloss er mit 22 Jahren 1972 die zivile Bergführerausbildung ab.