Skitouren & Freeriden
Aufsteigen & Abfahren
Lieber abseits unterwegs? Bei uns findest du unberührte Hänge und Touren, die dich irgendwo zwischen Naturerlebnis und sportlicher Herausforderung selig werden lassen. Klassiker wie Hohe Wilde, Weißkugel oder Wildspitze sind nur eine kleine Auswahl der beliebtesten „Hautes Routes“ der Ostalpen. Egal auf welchem Level du dich bewegst, im Ötztal kommst du auf Touren – im Alleingang oder sicherheitshalber mit ortskundigen Bergführern.
Tourenplanung & Ausrüstung
Bestens vorbereitet & ausgestattet in die Ötztaler Bergwelt – Planung ist die halbe Miete. Eine Plattitüde im Alltag, eine Notwendigkeit bei Abenteuern in der Bergwelt! Wer im freien Gelände seine Spuren zieht, sollte unbedingt gut vorbereitet und ausgestattet sein. Einen Überblick verschaffen unsere Tipps zu Tourenplanung & Skitouren-Ausrüstung.
Tipps zur Tourenplanung
Ja, Skitourengehen kann verdammt anstrengend sein! Der Ausdauersport belastet Herz und Kreislauf und setzt Gesundheit und eine gute Selbsteinschätzung voraus.
- Informiere dich vorab über die Länge der Tour, Höhendifferenz, Schwierigkeit und die aktuellen Verhältnisse.
- Behalte vor allem den Wetterbericht im Auge. Starker Wind und schlechte Sicht erhöhen das Unfallrisiko immens.
- Organisiere dich in kleinen Gruppen. Begleitpersonen ermöglichen gegenseitige Hilfe und reduzieren das Risiko. Gletscherüberquerungen sind nur mit Seil und in einer Gruppe möglich.
- Vor dem Start einer Tour solltest du im Tal das Tourenziel und die geplante Rückkehr bekannt geben. Die Mitnahme eines Lawinenverschütteten-Suchgeräts wird ausnahmslos empfohlen.
- Heiße, isotonische Getränke sind perfekte Durstlöscher und spenden Wärme. Leichte Kost wie Müsliriegel oder Snacks stillen den Hunger unterwegs.
Tipps zur Skitouren-Ausrüstung
Die „normale“ Skitouren-Ausrüstung umfasst Tourenski mit Tourenbindung, Teleskopstöcke, Steigfelle, Harscheisen, digitales Lawinen-Verschütteten-Suchgerät, Lawinenschaufel, Lawinensonde, Erste-Hilfe-Set und Mobiltelefon. Ein Ski-Helm schützt vor Kopfverletzungen.
Eine „komplette“ Skitouren-Ausrüstung beinhaltet außerdem Sitzgurt, zwei unterschiedlich lange Prusikschlingen bzw. Steigklemmen, zwei HMS-Karabiner, Pickel, Steigeisen, Biwacksack, Airbag-System und Seil.
Natürlich gehört zur Ausrüstung auch der passende Rucksack inklusive Wechselbekleidung, Sonnen- & Kälteschutz, Verpflegung und genügend zum Trinken. Wer in einer Schutzhütte übernachtet sollte nicht auf Hygieneartikel und einen Hüttenschlafsack vergessen.
Unsere Skitouren-Materialliste gibt einen Überblick:
- Sportunterwäsche
- Socken
- Long Sleeve Zip
- Ortovox Merino 320 Jacket
- Softshell
- Daunenjacke
- Sonnenbrille
- Rucksack 35l+
- Tourenski
- Skitourenschuhe
- Steigfell
- LVS Gerät
- Schaufel
- Sonde
- Ortovox Gemini Biwacksack
- Verbandszeug
- Jause
- Ausreichend zu Trinken
- Teleskopstöcke
Regeln & Gefahren
Im Einklang mit der Natur – Die Natur gibt den Takt vor. Wind & Wetter ebenso. Wer abseits von gesicherten Pisten unterwegs ist, muss sich an gewisse Regeln halten. Zum Schutz der Natur und der eigenen Gesundheit!
Skitouren-Regeln
- Die richtige Zeitplanung: Starte die Tour früh genug und kehre bis vor Anbruch der Dunkelheit wieder zurück. Im Frühjahr sollte man zu Mittag wieder auf der Hütte sein (Lawinengefahr).
- Kurze Pausen sind notwendig, um die Konzentration und Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten.
- Mitgeführte Hunde sind an der Leine zu halten.
- Hinterlasse keinen Abfall und füttere keine Tiere.
- Beachte Gefahrenzeichen und meide Gefahrenstellen.
- Gruppen sollten beim Aufstieg einen Abstand von 10 m einhalten, um die Schneedecke nicht zu belasten. Bei der Abfahrt ist ein Abstand von 30 m erforderlich.
- Die häufigste Unfallursache: Stürze bei der Abfahrt. Die richtige Technik sowie eine an Schneeverhältnisse und Können angepasste Geschwindigkeit reduzieren das Unfallrisiko.
- Beachte bei der Tourenauswahl die geltenden Regelungen (z.B. Wildschutzgebiete, jagdliche Sperrflächen, Aufforstungsflächen, Informationstafeln, usw.)
- Durchquere nur freigegebene Routen und respektiere Ruhezonen für Wildtiere.
- Meide Fütterungsstellen sowie lauten Lärm.
- Beobachte die Tierwelt aus der Distanz und weiche Tieren nach Möglichkeit aus.
Lawinengefahrenskala
Informiere dich vor dem Start einer Skitour über die aktuelle Lawinengefahrenstufe! Einen täglich aktualisierten Lawinenlagebericht (in den Wintermonaten) bietet der Lawinenwarndienst Tirol auf der offiziellen Website.
1 (Gering): Eine Lawinenauslösung ist nur bei großer Zusatzbelastung an sehr wenigen, extremen Steilhängen möglich. Spontan sind keine Lawinen (sog. Rutsche) zu erwarten. Allgemein sichere Verhältnisse.
2 (Mäßig): Eine Lawinenauslösung ist bei großer Zusatzbelastung vor allem an den angegebenen Steilhängen wahrscheinlich. Größere Lawinen sind nicht zu erwarten. Die Schneedecke ist allgemein gut verfestigt, außer an einigen Steilhängen. Vorsichtige Routenwahl bei den angegebenen Steilhängen und Hangexpositionen.
3 (Erheblich): Eine Lawinenauslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung vor allem an den angegebenen Steilhängen wahrscheinlich. Fallweise sind spontan einige mittlere, vereinzelt aber auch große Lawinen möglich. Die Schneedecke ist an vielen Steilhängen nur mäßig bis schwach verfestigt. Erfahrung in der Lawinenbeurteilung notwendig. Angegebene Steilhänge und Hangexpositionen möglichst meiden.
4 (Groß): Eine Lawinenauslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung vor allem an den angegebenen Steilhängen möglich. Fallweise entstehen viele mittlere, mehrfach auch große Lawinen. An vielen Steilhängen ist die Schneedecke nur schwach gefestigt. Bei der Routenwahl Beschränkung auf mäßig steiles Gelände sowie Beachtung der Lawinenauslaufgebiete. Es ist viel Erfahrung in der Lawinenbeurteilung notwendig.
5 (Sehr groß): Spontan sind zahlreiche große Lawinen, auch in mäßig steilem Gelände, zu erwarten. Bei dieser Warnstufe ist in Skigebieten somit kein sicherer Betrieb mehr möglich. Die Schneedecke ist allgemein schwach verfestigt und instabil. Verzicht auf Touren ist empfohlen.
Sicherheitstipps
Die wichtigsten Notrufnummern für einen Alpinunfall in Österreich sind:
- 140 Alpinnotruf
- 144 Rettungsnotruf
- 112 Euro Notruf
Beginne immer mit den wichtigsten Informationen, wenn danach die Verbindung abreißt, kann trotzdem die Rettungsaktion gestartet werden:
- WAS ist geschehen? (Spaltensturz, Absturz,…)
- WO liegt der Notfall-Ort? (Ortsbezeichnung, Höhe, evtl. GPS-Koordinaten)
- WIE geht es dem Verletzten? (bewusstlos, schwer verletzt,…)
Nenne deine Telefonnummer und bleibe bis zum Eintreffen der Rettungskräfte telefonisch erreichbar, damit Leitstelle oder Hubschrauber zurückrufen können. ACHTUNG: Lege nicht auf und folge den Anleitungen der Leitstelle. Nur diese beendet das Gespräch! Außerdem kann sie wichtige Ratschläge zur Versorgung des Verletzten geben.
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