1 Tal, 10 Klettersteige und Panorama satt

Das Drahtseil weist den Weg nach oben, uff wie steil auf einmal! Macht nichts, denn du bist jederzeit gesichert und wirst für deinen Mut vielfach belohnt. Auf den 10 Klettersteigen des Ötztals erklimmst du einzigartige vertikale Landschaften und Ausblicke. Und das Beste? Von familienfreundlich bis anspruchsvoll gibt’s unsere Klettersteige für jedes Können. 

Routen

 
Spielerischer Einstieg

Klettersteige für Familien & Beginner

Der Übungsklettersteig Piburg am Westufer des Piburger Sees eignet sich perfekt für erste Versuche in der Materie. Mit einer Routenlänge von knapp 200 Meter und 28 Meter Höhenunterschied lässt sich die kurzweilige Ferrata in etwa 15 Minuten durchsteigen.

Aufs nächste Level gelangst du beim Klettersteig Stuibenfall in Umhausen. Um diese spektakuläre Via Ferrata entlang des Wasserfalls zu begehen, brauchst du etwas Erfahrung, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und körperliche Fitness. Kinder können ab 9 Jahren und einer Körpergröße von 1,40 Metern mitkommen.

Weitere einfache Kletterabenteuer im Ötztal bieten der Klettersteig Haiming / Geierwand, der Klettersteig Zirbenwald in Obergurgl-Hochgurgl sowie der Klettersteig Moosalm in Sölden.

Hinweis: Auch wenn wir von einfachen Klettersteigen sprechen, vergiss nicht, dass du dich in ausgesetztes alpines Gelände begibst und die Ausrüstung zu 100 % beherrschen musst. Sei ehrlich mit dir. Im Zweifelsfall greif lieber auf die Erfahrung eines Bergführers bzw. Kletterguides zurück und genieß deine Klettersteigtour umso mehr. Vollständige Ausrüstung ist Pflicht!

Klettersteige für Könner

Reinhard-Schiestl-Klettersteig & Lehner Wasserfall

An der Burgsteinwand bei Längenfeld schraubt sich der schwierigste Klettersteig des Ötztals über eine fast senkrechte Granitwand über 200 Meter in die Höhe. Herrlich ausgesetzt, aber durchgehend mit Drahtseil, Klammern und Trittbügeln gesichert, bietet der Reinhard-Schiestl-Klettersteig gewaltige Blicke über die Stubaier und Ötztaler Alpen. Perfekte Spots: die beiden Rastplätze in der Wand.

Natur pur flankiert dich auch auf dem gut gesicherten Klettersteig Lehner Wasserfall. Nach knackigem Aufstieg über die senkrechte bis leicht überhängende Einstiegswand kannst du nur selten durchschnaufen, weitere steile Passagen und Querungen fordern dein ganzes Können. Oben findest du zwei Varianten. Nach links verläuft ein Highlight für absolute Könner, aber auch die Originalroute rechts vom Wasserfall stellt deine Kräfte auf die Probe. Alles geben, gleich hast du’s geschafft.

Klettersteig in hochalpiner Lage

Schwärzenkamm-Klettersteig

Die beste Aussicht kommt zum Schluss, genau gesagt am Talschluss. Auf dem Schwärzenkamm-Klettersteig in der Gurgler Gletscherwelt begleitet dich über 350 Höhenmeter und 700 Meter Kletterlänge ein sensationelles Panorama. Allein schon wegen der Höhenlage und nördlichen Ausrichtung erfordert diese Route viel Erfahrung. Gut zu wissen: Zwei Notausstiege erlauben es, die Route abzukürzen.

Tipp: Nimm das (E-)Bike bis zur Langtalereckütte und verkürze damit den Fußmarsch bis zum Einstieg in den Klettersteig.

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Klettersteige

Häufig gestellte Fragen

Zu einer vollständigen Klettersteig-Ausrüstung gehören ein Klettergurt, ein Klettersteigset (bestehend aus zwei Karabinern, Bandfalldämpfer und einer Verbindung zum Gurt) und ein Steinschlaghelm. Außerdem brauchst du stabile Bergschuhe und Klettersteighandschuhe. Ein Erste-Hilfe-Set und je nach Steig noch Getränke und Proviant sowie dem Wetter entsprechende Bekleidung mit. Tipp: Möglichst leicht packen, denn du musst das Gewicht senkrecht hinauf befördern! Neben dem materiellen Rüstzeug dürfen auch Mut, Geschicklichkeit und Schwindelfreiheit nicht fehlen. Eine noch detailliertere Beschreibung zur richtigen Klettersteig-Ausrüstung findest du HIER.

Ein Klettersteig am natürlichen Fels ist vom Einstieg bis zum Ausstieg durchgehend mit einem Stahlseil und Eisenstiften versichert. Der Kletterweg ist entsprechend vorgegeben und mit künstlichen Griff- & Tritthilfen (Leitern, Klammern, etc.) ausgestattet. Für das Begehen von Klettersteigen ist ausnahmslos eine vollständige Klettersteig-Ausrüstung erforderlich. Klettersteige werden entsprechend ihrer Schwierigkeit in Kategorien von A (wenig schwierig) bis E (extrem schwierig) eingeteilt. Die 10 Klettersteige im Ötztal bieten bestimmt auch dir eine passende Herausforderung!

Klettersteig-Handschuhe erfüllen zwei wichtige Aufgaben: Sie schützen die Hände und sorgen für einen besseren Grip am Stahlseil. Dabei können bereits günstige Arbeitshandschuhe gute Dienste leisten. Spezielle Kletterhandschuhe sind jedoch auf die Anforderungen beim Klettern angepasst und bewahren deine Hände vor Verletzungen und Verbrennungen beim Abseilen. Beim Kauf hast du die Wahl zwischen Half-Finger Kletterhandschuhe, mit denen mehr Gefühl in den Fingern hast, und Full-Finger Kletterhandschuhe, die auch die empfindlichen Fingerkuppen schützen. Kletterhandschuhe mit freiem Daumen und Zeigefinger stellen eine Alternative dar. In punkto Material kannst du dich zwischen Leder- und Synthetikhandschuhen entscheiden, Erstere sind etwas teurer und anfangs steifer, haben aber eine längere Lebensdauer.

Wichtig beim Kauf: Achte auf die Passform, das Material und die Verarbeitungsqualität. In den Ötztaler Sportshops bekommst du fundierte Beratung und kannst auch in die verschiedenen Modelle hineinschlüpfen.

Wenn du nur selten einen leichten Klettersteig gehst, reichen normale Bergschuhe. Zieht es dich öfter an den Fels, legst du dir am besten robuste, bequeme Klettersteigschuhe zu. Sie bestehen aus hochwertigen, wasserabweisenden und atmungsaktiven Materialien – von der festen Sohle bis zum Obermaterial. Je nachdem, ob du häufig lange Zustiege hast, sehr sportliche oder gar hochalpine Klettersteige anvisierst, wirst du mit verschiedenen Schuhen glücklich. Faustregel: Je mehr direkter Felskontakt, desto weicher sollte der Schuh sein. Je mehr hochalpines Gelände, desto steifer (und steigeisentauglicher) darf er sein. Generell gilt auch, dass ein hoher Schaft, der über den Knöchel reicht, besser vor Umknicken im Gelände schützt. Außerdem muss der Schuh fest und trotzdem bequem sitzen. Eine gut regulierbare, bis weit nach vorne reichende Schnürung ist dabei vorteilhaft. Gewichtmäßig gilt: Weniger ist mehr! Die Sportshops im Ötztal bieten neben einer großen Auswahl an Kletterequipment auch eine fundierte Beratung.

In Anbetracht der hohen Begehungszahlen weisen Klettersteige – bei korrekter Anwendung der Sicherheitsausrüstung – ein geringes Risiko auf, sich lebensbedrohlich oder tödlich zu verletzen. Die Absicherung über ein Klettersteigset darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass man durchaus einige Meter tief abstürzen kann, je nachdem, an welcher Stelle der Drahtseilsicherung man sich gerade befindet. Vor allem der Aufprall am Fels kann sehr schmerzhaft sein.

Zu den häufigsten Gefahrenquellen auf Klettersteigen gehören veraltete Sicherungen, brüchiger Fels, fehlender Sicherheitsabstand zwischen den Kletterern, mangelnde Trittsicherheit (Steinschlaggefahr!) sowie Selbstüberschätzung, fehlende Konzentration, Überforderung oder Gruppenzwang. Essenziell sind die korrekte Bedienung von Klettergurt und Klettersteigset sowie eine umsichtige Tourenplanung, abgestimmt auf den Wetterbericht und das Können aller Teilnehmer.

Sämtliche Kletterrouten im Ötztal werden regelmäßig überprüft und gewartet, um Sicherheitsmängel nach bestem Wissen und Gewissen ausschließen zu können. Solltest dir unterwegs trotzdem ein lockerer Tritt oder ähnliche Gefahren auffallen, melde es gerne direkt bei Ötztal Tourismus!

Bandschlingen (60 oder 90 Zentimeter Länge) mit einem Karabiner gehören zur Grundausstattung eines Kletterers. Sie werden ergänzend zum Klettersteigset durch die Einbindeschlau¬fe des Klettergurts gefädelt und dienen dazu, sich im Klettersteig kurz auszuruhen und an schwierigen Stellen zusätzlich zu sichern (z.B. in Quergängen oder beim Fotografieren). Bevor du dich in einer Pause in den Gurt setzt, hängst du diese Schlinge zusätzlich zum Klettersteigset mittels eines Seilkarabiners ins Drahtseil ein. Achtung: Während des vertikalen Kletterns darf die Bandschlinge nicht im Seil eingehängt sein, da du im Falle eines Sturzes den vollen Fangstoß ungedämpft abbekommen würdest!

Für eine gelungene Klettersteigtour brauchst du: Klettergurt, Klettersteigset, Kletterhelm, Rastschlinge (bestehend aus Bandschlinge & Schraubkarabiner), Kletterrucksack und feste Schuhe. Empfohlen werden außerdem Handschuhe – je nach Vorliebe als Halbfinger- oder geschlossene Variante. In den Rucksack gehören ein Erste-Hilfe-Set, Sonnenschutz, die detaillierte Tourenbeschreibung, Wasser und Energie in Form von Müsliriegeln & Co. Kleide dich der Jahreszeit und dem Wetter entsprechend – ein leichter Regen- und Windschutz sollte immer griffbereit sein. Abhängig davon, ob du einen kurzen, sportlichen Klettersteig im Ötztal gehst oder einen hochalpinen Klettersteig mit längerem Zustieg, wie den Schwärzenkamm Klettersteig bei Gurgl, wird deine Ausrüstung leichter oder umfangreicher ausfallen.