Klettersteig-Ausrüstung
Bereit für das Abenteuer Fels?
Klettern ist ein Sport für Menschen, die Checklisten lieben. Denn vor dem Losstarten am Klettersteig gilt es mehr als sieben Sachen ordentlich zusammenzutragen. Wir haben für dich recherchiert, was du für einen Klettersteig unbedingt brauchst und welche Nice-to-haves darüber hinaus sinnvoll sind. Hier kommen unsere Ausrüstungstipps für dein geniales Klettersteig-Erlebnis im Ötztal!
Den Klettergurt brauchst du, um dich mit einem Klettersteigset einbinden zu können. Am besten dafür geeignet sind leichte Allround-Klettergurte, die sich gut anpassen lassen, ein geringes Packmaß aufweisen und 100 % Bewegungsfreiheit bieten. Klettersteiggurte müssen nicht unbedingt großzügig gepolstert sein, da du den Gurt außer beim Rasten kaum belasten wirst.
Das Klettersteigset besteht aus der Einbindeschlaufe, an der das Klettersteigset mittels Ankerstich am Klettergurt befestigt wird, dem Bandfalldämpfer sowie den zwei Lastarmen mit den Karabinern, die du zum Einhängen ins Drahtseil verwendest. Wichtig: Beim Klettersteigset bleibt immer mindestens ein Karabiner eingehängt! Lasse dich zu den unterschiedlichen Modellen beraten und probiere in Ruhe aus, bei welchem du mit dem Einbinden in die Anseilschlaufe am Hüftgurt und dem Karabiner-Handling am besten zurechtkommst.
Ein Kletterhelm muss gut belüftet sein, angenehm sitzen und ein flexibles, einfach zu bedienendes Verschlusssystem haben. Grundsätzlich kannst du zwischen einem robusten, langlebigen Hartschalenhelm und einem leichteren, aber empfindlicheren Inmoldhelm wählen. Tipp: Schwarze Helme heizen sich in der Sonne zusätzlich auf, greife daher besser zu anderen Farben!
Perfekt für die kurze, sichere Verschnaufpause: Mit der Bandschlinge und einem Schraub- oder HMS-Karabiner kannst du dich zwischendrin einfach mal entspannt in den Gurt setzen. Die Bandschlinge verhindert, dass du dabei das Klettersteigset übermäßig belastest bzw. zu weit weg vom Stahlseil hängst.
Robuste, atmungsaktive Klettersteighandschuhe, z.B. aus Leder, verhelfen dir zu einem festeren Halt am Felsen und schützen die Hände, die durch scharfkantigen Fels, Drahtseile etc. stark beansprucht werden. So lassen sich unangenehme Schwielen und Abschürfungen, aber auch gefährliche Riss- und Schnittverletzungen verhindern. Wenn du trotzdem uneingeschränktes Fingerspitzengefühl haben willst, sind Kurzfingerhandschuhe die richtige Wahl.
Klettersteigschuhe ähneln optisch gewöhnlichen Bergschuhen und lassen sich im Bereich zwischen den leichten, flexiblen Approachschuhen und Trekkingstiefeln ansiedeln. Sie zeichnen sich durch eine festere Sohle und einen engeren Schaft aus. Vor allem leichte Klettersteige lassen sich auch mit normalen Bergschuhen begehen, mit einem vielseitigen Klettersteigschuh macht das Ganze aber noch mehr Spaß.
Im Rucksack steckt so viel wie nötig und so wenig wie möglich, denn jedes Gramm zählt. Wähle am besten ein möglichst schlichtes Modell ohne viele Schlaufen, Bänder und Fächer, die sich beim Klettern schon mal gerne verhängen und den Rucksack unnötig schwer machen. Wenn das Modell für die Anwendung einer Trinkblase mit Schlauch ausgestattet ist, umso besser.
So bist du richtig gekleidet für den Klettersteig
Erste Regel: Passe dich den Gegebenheiten an. Je nach Jahreszeit, Wetter, Höhenlage, Art und Dauer der Tour wirst du dich unterschiedlich kleiden. Am besten funktioniert atmungsaktive Outdoor-Bekleidung nach dem Zwiebelprinzip. Bei den Schuhen gilt es auf Passform, Schnürung, einen robusten Sohlenrand und ein ausgeprägtes Profil zu achten. Für Touren in hochalpinem Gelände kommen statt der multifunktionellen Approachschuhe besser Klettersteigschuhe mit höherem Schaft zum Einsatz. Handschuhe leisten am rauen Fels gute Dienste, vor allem, wenn du über einen längeren Zeitraum kräftig zupacken musst. Als Kopfbedeckung empfiehlt sich je nach Temperatur eine Mütze beim Zu- und Abstieg bzw. ein dünnes Stirnband, das auch unter den Kletterhelm passt.
Klettersteig-Rucksack
Ein Klettersteig-Rucksack soll leicht, kompakt und dennoch geräumig genug sein, um alles Wichtige stets dabei zu haben. Seine Größe richtet sich nach der Tourenplanung. Bei einer Tagestour zu hochgelegenen Alpinklettersteigen, z.B. zum Schwärzenkamm Klettersteig bei Obergurgl, wirst du ein Modell mit mehr Volumen wählen als bei einem kurzen Sportklettersteig wie z.B. am Stuibenfall in Umhausen. Auf jeden Fall müssen Getränke und Energie in Form von Müsliriegeln, Traubenzucker & Co. hineinpassen. Dazu Sonnenschutz, ein Erste-Hilfe-Set, ein aufgeladenes Handy inkl. Notfallnummern, Geld / EC-Karte sowie eine zusätzliche Schicht wärmende Kleidung. Optional bzw. einmal per Gruppe sinnvoll sind auch Gebietsführer bzw. -karte, Kamera, Kompass, Höhenmesser und Fernglas.
Klettersteigausrüstung kaufen oder leihen?
Wer regelmäßig klettert, nicht nur im Urlaub, wird rasch in eine eigene Ausrüstung investieren. Alle anderen freuen sich über das Angebot im Ötztal, die verschiedenen Ausrüstungsteile erst einmal ausprobieren zu können. Schließlich gibt es eine Unmenge an Marken, sodass man ohne professionelle Hilfe schon mal den Durchblick verliert. Der Vorteil einer persönlichen Beratung im Sportfachgeschäft bzw. beim Verleihservice eines professionellen Anbieters: Du kannst dir gleich noch einmal die korrekte Verwendung erklären lassen und alle Fragen stellen, die dir auf der Seele brennen.